Krafttraining als Familienritual

Martina Bergmann ist zwölf Jahre alt. Sie ist eines der jüngsten Mitglieder bei Kieser Training. Bei Bergmanns sind die Übungen an den Geräten Teil des Familienlebens.

Name: Martina Bergmann

Geburtsdatum: 15.11.2004

Beruf: Schülerin

Hobbys: Schwimmen, lesen, Geschichten schreiben

Kieser Training-Kundin seit: 2016

Kraft bedeutet für mich: selbstständiger und von anderen weniger abhängig zu sein.

Ihre Freundinnen gehen zum Reiten oder machen Eiskunstlauf. Die zwölfjährige Grazerin Martina Bergmann hat sich für Krafttraining entschieden. Und sie ist nicht die Erste in der Familie: Angefangen hat vor 15 Jahren Mutter Laura Bergmann, die bei Kieser Training nicht nur ihre Nackenbeschwerden losgeworden ist, sondern sich auch ordentlich Kraft antrainiert hat. So viel, dass sie später ihre drei kleinen Kinder schon mal gleichzeitig heben konnte. Das wiederum beeindruckte ihren Mann so, dass der sich ebenfalls bei Kieser Training anmeldete. Die Schwiegereltern und einige Schwägerinnen folgten. Und auch die anderen Kinder der Familie, Martinas ältere Geschwister Julia (16) und Matthias (14) fingen mit dem Training an, sobald sie die erforderliche Mindestgröße von 1,50 Metern erreicht hatten. Erst ab dieser Größe kann man alle Geräte sicher bedienen.

Das Training gehört bei Bergmanns zum Wochenende wie bei anderen Familien die frischen Brötchen zum Frühstück. Immer samstags oder sonntags, bevor sie zu den Großeltern zum Essen fahren, wird gemeinsam trainiert. Martina war – wie ihre Geschwister –  von Anfang an dabei. Als sie noch klein genug war, lag sie in der Babyschale. Später suchte sie die Buchstaben und Zahlen der Geräte, die auf dem Trainingsplan ihrer Mutter standen, oder sie zählte deren Wiederholungen. Die letzten Jahre vertrieb sich Martina die Zeit alleine: Sie las oder daddelte auf dem Handy.

Familieninterne Wettkämpfe: Wer schafft mehr Gewicht?

Aber das wurde ihr doch etwas langweilig. Sie wollte selbst loslegen – so wie ihre große Schwester und ihr großer Bruder, die sich immer wieder kleine Wettkämpfe lieferten, wer mehr Gewicht schafft. Im vergangenen Herbst war es dann endlich soweit: „Ich war stolz, dass ich jetzt auch trainieren konnte. Es war toll“, erzählt Martina, die mit langen dunkelblonden Haaren neben ihrer Mutter sitzt.

Beim Training sieht sie schnell erste Erfolge: An der C3, ihrem Lieblingsgerät für den Rücken, schafft sie inzwischen 100 Pfund. Angefangen hat sie mit 72. Aber nicht nur im Studio, auch im Alltag macht sich die gewonnene Fitness bemerkbar: Die drei Stockwerke zu ihrem Klassenzimmer geht sie hoch, ohne außer Atem zu kommen und als sie ihr Zimmer umräumt, trägt sie locker die schweren Bücherstapel.

Das Training

Martina trainiert, seit sie die Mindestgröße von 1,50 Metern erreicht hat. Ab dieser Größe kann man alle Geräte bei Kieser Training sicher bedienen. Sie trainiert alle großen Muskelgruppen mit moderatem Gewicht, ohne Maximalbelastung.

Von Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen wurde lange Zeit abgeraten, weil man negative Effekte auf das Knochenwachstum und ein erhöhtes Verletzungsrisiko fürchtete. Heute weiß man, dass ein kontrolliert durchgeführtes und auf das Alter abgestimmte Krafttraining für Kinder und Jugendliche gesundheitlich unbedenklich ist. Es hat, im Gegenteil, viele positive Effekte: es steigert die Kraft, erhöht die Knochendichte und beugt Verletzungen im Alltag und beim Sport vor. Bei Kindern und Jugendlichen ist es besonders wichtig, regelmäßig die Maschineneinstellung zu überprüfen, da sich diese mit dem Wachstum fließend ändert.

Die Wirkung des Trainings hängt eng mit dem Hormonstatus zusammen. Vor der Pubertät sind Kraftzuwächse hauptsächlich auf eine neuronale Anpassung und kaum auf Muskelwachstum zurückzuführen. Für das Training empfiehlt sich in dem Alter eine mittlere Intensität bis zur muskulären Ermüdung. Mit der Pubertät nimmt dann auch die Muskelmasse zu, vor allem bei Jungen. Entscheidend für das Training ist der große Wachstumsschub, der bei Mädchen durchschnittlich um das 12., bei Jungen um das 14. Lebensjahr herum auftritt. Danach sind – wie bei Erwachsenen – auch hohe Trainingsintensitäten und Maximalkrafttests erlaubt.

Krafttraining ist ein wichtiger Ausgleich im heute oft bewegungsarmen Alltag vieler Schüler. Es ist sinnvoll, parallel auch Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu trainieren.


Die Freundinnen finden Martinas Sport cool

Martina schwimmt seit einigen Jahren bei der Steirischen Wasserrettung. Gerade trainiert sie für den Helferschein. Dafür muss sie nicht nur zeigen, dass sie schwimmen, springen und tauchen kann, sondern auch, dass sie die besonderen Anforderungen für Rettungsschwimmer beherrscht: in Kleidung schwimmen oder mit verschiedenen Griffen jemanden retten. Einmal pro Woche übt sie dafür. Seit sie zusätzlich bei Kieser Training an die Geräte geht, merkt sie bei jedem Schwimmzug, dass sie mehr Kraft hat. Sie ist schneller geworden und hält auch länger durch. Als sie das Training bei Kieser mal zwei Wochen aussetzen musste, weil sie krank war, hat sie das gleich gespürt. An einigen Geräten musste sie das Gewicht sogar wieder etwas reduzieren. Aber das konnte sie zum Glück schnell wieder aufholen.

Und kommt es auch mal vor, dass in der Familie jemand keine Lust zum Training hat? Martina lacht und sagt, dass von der jeweiligen Person dann meist der Vorschlag käme, an einem anderen Tag zu trainieren. Die anderen wissen dann schon, was los ist und überreden ihn oder sie dann. Und hinterher fühlt es sich immer gut an. „Ich finde es schön, so viel Kraft zu haben“, sagt Martina. Und was sagen ihre Freunde? „Die finden es cool.“

Text: Monika Herbst
Fotos:
Thomas Polzer